Frankreich

 

Listrac

Listrac ist nach Moulis die zweitkleinste der sechs kommunalen Appellationen des Médoc. 2002 wurden in Listrac-Médoc auf 664 Hektar Anbaufläche 29.154 Hektoliter Rotwein erzeugt, in den meisten Jahren liegt die Menge höher - bis zu 38.000 Hektoliter. Nicht unter die AOC fällt der auf insgesamt 6 ha angebaute Weißwein.

Nach den Lagen, über die das Château verfügt, richtet sich der Rebsatz. Aufgrund der Dominanz lehmig-kalkiger Böden besitzt der Merlot mit fast 60 % in Listrac den höchsten Anteil, gefolgt vom Cabernet-Sauvignon. Ferner werden noch Cabernet Franc (3 %) und Petit Verdot (unter 3 %) kultiviert. Kaum angebaut wird hingegen der Malbec. Der zugelassene Basisertrag beträgt 45 Hektoliter / Hektar.

Der Rotwein von Listrac wird stets im klassischen Bordeaux-Stil bereitet. Hierzu gehören lange Maischegärung und Holzfassausbau. Typisch sind dabei Anteile von rund einem Drittel neuer Barriquefässer. Der Listrac ist robust und körperreich. Sein Tanningehalt ist in der Regel höher als der des benachbarten Moulis. Daher benötigt er etwas längere Flaschenreife als jener. Je nach Jahrgang baut ein Listrac zwischen 7 und 20 Jahre lang aus. Die Abgrenzung zwischen Moulis und Listrac ist allerdings nicht immer eindeutig, denn manche Châteaux besitzen Reben auch in der jeweiligen Nachbarappellation. Es gibt jedoch eine Tendenz zur separaten Vinifizierung und Vermarktung. So erzeugt Château Clarke aus seinen in Moulis gelegenen Parzellen den „Château Malmaison“, und Château Mayne-Lalande verfährt ebenso mit seinem „Château Myon-L'Enclos“.

Listrac besitzt heute etwa 30 unabhängige Weingüter. Die Mehrzahl von ihnen zählt zur Klasse der Crus Bourgeois. Dass sich unter ihnen kein Grand Cru Classé befindet, liegt daran, dass die Gemeinde in der Klassifikation von 1855 nicht berücksichtigt wurde. Die Weine der führenden Güter sind heute jedoch klassifizierten Gewächsen ebenbürtig. Insgesamt besitzt Listrac 20 Crus Bourgeois, davon neun als „Supérieur“ eingestufte Güter: